Wenn dein größter Schmerz deine Startrampe ist…

"Der größte Schmerz" – was ist das für dich? Dein Erröten? Deine Körperform? Das Verhalten deines Hundes? Was es auch ist, mach es zu deiner größten Kraft!

"Der größte Schmerz" – was ist das für dich? Wenn du rot wirst, wenn du redest und andere schauen dich an? Wie sich dein Hund verhält, wenn du mit ihm unterwegs bist?

Mein größter Schmerz war ein massives Stottern! Viele, die mich heute erleben, können sich das gar nicht vorstellen, aber mein massives Stottern hat mir das Leben nicht nur im Grundschulalter sehr schwer gemacht, sondern sogar bis ins Abitur und ins Studium hinein. Was ich dadurch erfahren habe, hat mir einerseits sehr wehgetan, auf der anderen Seite hat es mich aber auch sehr stark gemacht. Dieser Schmerz hat sehr viel mit mir gemacht.

Dieser Schmerz war die Startrampe!

…für den besten Absprung in mein heutiges Leben

Dieser Schmerz ist einer der Gründe, warum ich mich heute erst recht für die einsetze, die verkannt werden: aggressive Hunde, Herdenschutzhunde, Hunde, die sich nicht "normgerecht" verhalten. Ich gebe ihnen meine Stimme. Ich kann so gut nachvollziehen, wie sie sich fühlen.

Ich habe eine solche Stärke gewonnen, dass es mich heute nicht mehr traurig macht, wenn jemand mich verkennt. Ich haben nicht das Gefühl, mich erklären oder gar verteidigen zu müssen. Es ist mir egal, denn ich weiß heute genau, wer ich bin. Das ist das Wichtigste! Sich mit seinen Werten und seinen Visionen genau kennenzulernen und sich treu zu bleiben.


Wenn man stottert, dann gibt es verschiedenen Typen von Menschen um dich herum:

Es gibt die, die dich sofort in eine Schublade schieben wie "zu dumm", "zu zeitaufwendig", "peinlich", "hat nichts Wichtiges zu sagen". Es gibt aber auch die, die sich gemüßigt fühlen, deinen Satz "für dich" zu beenden. Sie wollen helfen, sie können sich das "Herumgestammel" nicht länger anhören und ansehen. Wie kann jemand einen Satz "für mich" beenden, wenn er doch gar nicht weiß, wie ich ihn beenden wollte? Zu 90 Prozent lagen sie falsch… So beendet man meinen Satz nicht für mich. Sie beenden den Satz so, wie es in ihr Weltbild und in ihre Erwartungshaltung passt – aber die ist doch nicht automatisch auch meine.

Was machte ich also, wenn ich ins Stottern kam? Ich nahm es in Kauf, dass der Satz nicht in meinem Sinne beendet wurde. Weil ich davor zurückscheute, nochmals zu "stammeln", um mich zu erklären. Das kostete mich so viel Energie und Mut und Überwindung, dass ich es dann doch unterließ, mühsam stotternd den Satz richtig zu drehen. Also zog ich den Kopf ein und ließ den Menschen ihr falsches Bild von mir.

Da ich nicht als "dumm" gelten wollte, wurde ich zum "Wissensjunkie". Die 1-er Schülerin und Studentin, die alles kann, außer flüssig Reden.

Aber es fühlte sich jedesmal so schlecht an, nicht meine Wahrheit gesprochen zu haben. Obwohl sie mir doch auf der Zunge lag, kam sie nicht ans Licht. Dieser Schmerz hat dazu geführt, dass es mir irgendwann reichte. Meine Gedanken, meine Werte wollten und sollten ans Licht! Ich habe gelernt, meiner Wahrheit und meinen Impulsen zu folgen. Ich liebe es, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, um noch mehr Wissen zu erlangen, Zusammenhänge zu erkennen und gegenseitige Beeinflussungen zu erfassen.

Vieles ist nicht das, was es auf den ersten Blick zu sein scheint. Es steckt in allem so viel mehr, so viel Spannendes ist zu entdecken, neue Blickwinkel ergeben sich, der Horizont erweitert sich.

Damals wie heute bin ich mehr als das Stottern – mehr als meine Art des Sprechens. Jeder ist mehr als ein Ausschnitt aus seinem Erscheinungsbild, seinem Leben, seine Besonderheit oder wie er sich gerade in seinem Sprache in seinem Verhalten ausdrückt. Das, was gerade zum Vorschein kommt und wie es von anderen interpretiert wird, kann etwas grundlegend anderes sein, als das, was wirklich in dir innewohnt. Deine Größe ist nicht für jeden sofort greifbar – vielleicht im Moment noch nicht einmal für dich selbst.

Du darfst deine Größe und deine Wahrheit begreifen!

Ich habe es begriffen! Ich habe mich nicht mehr hinter dem Stottern versteckt und gedacht "Wenn ich nicht mehr stottere, mache ich wirklich xyz", sondern ich habe es gemacht, OBWOHL ich stottere, weil ich wußte, mein Herz schreit "JA!". Indem ich endlich dem Ruf meines Herzens gefolgt bin, meinen Impulsen, habe ich den Weg raus aus dem Stottern gefunden. So hat mich letztlich auch das Stottern zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.  Es hat auch dazu geführt, dass ich sehr stolz auf das bin, was ich bis heute erreicht habe, was ich mache, auf meinen Werdegang und meine Entwicklung.

Ganz besonders stolz bin ich auf alles, was ich trotz des Stotterns angefangen habe.

Das, was wir oft als Hindernisse wahrnehmen (oder nicht bewusst als solches wahrnehmen), sind Gedanken wie "Ich bin noch nicht soweit.", "Die Umstände sind gerade ungünstig." oder Ähnliches. Ich bin weitergegangen, bin immer weiter meinem Herz gefolgt.

Wie sieht es bei dir aus?

Wie viele "gute Gründe" hast du, nicht für deine Ideen und Wünsche loszugehen? Bleibst du stehen, gehst vielleicht sogar zurück, weil du einen Schmerz, eine Verletzung von außen vermeiden möchtest? Dabei verletzt du dich dadurch selbst am meisten, denn du bringst dich um das, was dir wichtig ist. Ich habe meinen größten Schmerz als Startrampe genutzt und darauf darf ich stolz sein. Und ich darf stolz auf alles sein, was ich mir aufgebaut habe, auf das Wissen, auf alle meine Erfolge. Ich bin so stolz! Was es mit mir macht, wenn das jemand "Selbstdarstellung" nennt? Ja! Es ist Selbstdarstellung! Warum soll ich nicht glücklich und stolz über meinen Mut sein? Ich zeige es, weil ich andere inspirieren und ihnen Mut machen möchte!

 

Warte nicht! Der Zeitpunkt wird nie perfekt sein.

Ich möchte auch dich daran erinnern, dass so viel möglich ist, wenn du losgehst, bevor "du bereit bist und die Umstände gerade günstig sind". Es ist so vieles möglich, wenn du nicht darauf wartest, dass das, was dich scheinbar hemmt, sich von alleine löst. Du löst es, indem du anfängst zu gehen. Dinge kommen in Bewegung, wenn du dich bewegst.

Den besten Wegweiser hast du immer bei dir: dein Herz

Sei stolz auf dich! Warum solltest du deinen Stolz nur leise und verschämt hinter vorgehaltener Hand im stillen Kämmerlein von dir geben? Am besten noch ohne Zuhörer? Sage doch voller Stolz "Wow, ich bin brilliant!"

Nur diejenigen fühlen sich dadurch getriggert, die nie den Mut finden, stolz auf sich zu sein und zu den eigenen Werten und Wünschen zu stehen. Es fehlt ihnen an Selbstliebe und an Selbstwert. Es fehlt daran, mutig und dankbar zu sein und das mitzuteilen und zu verkörpern. Ich nehme mir all das aus dem Leben, was mich weiterbringt! Denn das "Ja" zu mir, ist kein "Nein" zu anderen, es nimmt niemanden etwas weg.


Ein JA zu dir ist kein NEIN zu anderen

Meine "Stotter-Geschichte" mit all den Verletzungen und dem Schmerz ist der Grund, warum ich mich erst recht für die einsetze, die verkannt sind. Ich gebe ihnen meine Stimme. Ich setze mich für all die verkannten Hunde ein; für aggressive, ängstliche, Herdenschutzhunde und – in welcher Form auch immer – auffällige Wesen.

Alles, was nicht der "Norm" entspricht, sollte uns dazu anregen, genauer hinzuschauen. Wir sollten jederzeit die Bereitschaft zeigen, genauer hinzuschauen, nicht sofort zu bewerten, zu beurteilen und abzuhaken.

Die, die nicht dazu bereit sind, halten besondere Hunde zumeist für "hart", "aggressiv", "nicht bindungsfähig", "respektlos" oder stempeln sie mit der Bemerkung ab "die Rasse ist halt so". Stattdessen wäre es angebracht, sich und dem Hund die Zeit zu geben, einander besser kennenzulernen, besser zu kommunizieren, mehr zu zeigen, mehr hinzuhören und zu erkennen, was wirklich hinter einem Verhalten steckt. So viel Zeit, wie es eben braucht.

Diese Wahrheit zu erkennen ist das größte Geschenk. Für einen selbst, aber auch für den, der zeigen kann, wie er in Wahrheit ist.

DOG-InForm steht für:

ICH HALTE MICH
…gerichtet an dich. Du hältst zu dir und stehst zu dem, was dir wichtig ist. Du hörst auf das, was dein Herz dir sagt.

ICH HALTE DICH
…gerichtet an deinen Hund. Sei du der Halt, den er braucht. Halte ihn, wenn er ungehalten ist.

Es kommt nicht nur auf Techniken an, sondern auch auf dich! Darauf, wer du bist, wenn du etwas machst. Auf deine Haltung. Für beides bin ich da. Für die Technik, aber auch für die inneren Haltung. Mein Mindset-Programm ist aus dem unbändigen Wunsch heraus entstanden, für andere da zu sein. Sie dabei zu unterstützen, das Beste in sich zu erkennen und zum Vorschein zu holen. Mach' dein Glück nie mehr von äußeren Umständen oder den Reaktionen anderer abhängig!