Die zwei häufigsten Fehler bei der Adoption eines Hundes

…wie du sie vermeidest und den Grundstein für eine sichere Bindung legst

Du hast einen neuen Hund bei dir aufgenommen oder hast es vor? Dein Hund lebt schon länger bei dir und du möchtest verstehen, warum Verhaltensweisen, die er nach seiner Adoption entwickelte, immer noch euer Zusammenleben belasten?

Dein Hund ist dir wichtig, du liebst ihn, sonst würdest du diesen Artikel gar nicht erst lesen. Sehr gerne gewähre ich dir daher einen kleinen Einblick in meine Erfahrungen aus dem Tierschutz- und Adoptionsalltag. Du erfährst, was wichtig ist, um im Zusammenleben mit deinem Hund die Weichen von Anfang an auf Harmonie zu stellen; du verstehst, was in ihm vorgeht, wenn er sich so ganz anders verhält, als du es dir erhofft hast. 

Erst gestern habe ich drei neue Schätze in meine Obhut aufgenommen. Mir geht das Herz auf. Ich bin sehr dankbar, jetzt für sie da sein zu können und ihnen, so lange sie bei mir sind – ein wunderschönes Leben bieten zu können. Ich freue mich, die Hunde freuen sich! Damit das auch so bleibt, gilt es, die Eingewöhnung bewusst zu gestalten.

Daher möchte ich hier zwei enorm wichtige Punkte ansprechen, die häufig für ein auffälliges Verhalten nach der Adoption sorgen. Ist jedoch das Verständnis für die Gründe da, die hinter diesem Verhalten stehen, kann einfühlsam und kompetent darauf eingegangen werden. So tritt das Verhalten gar nicht erst auf oder zeigt sich nur in abgeschwächter Form. Vor allem aber weißt du dann, wie du diese Phase mit deinem Hund zielführend gestalten und überwinden kannst und ihr endlich zu dem Team werdet, von dem du geträumt hast. und was ja auch der Grund für die Aufnahme des Hundes in die eigene Familie war!

1.
Was verbindet der adoptierte Hund mit seinem Zuhause?

Wie aufregend oder sogar belastend ist es für ihn?

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck! Das gilt auch für das Ankommen im neuen Zuhause. Achte darauf, dass der Hund vom ersten Augenblick an versteht, dass sein neues Zuhause mit dir ein Ort der Ruhe, der liebevollen Zuwendung und der Entspannung ist. Hier kann er erholen, er kann sich geborgen fühlen.

Vermeide, dass er abspeichert, dass bei dir Hektik herrscht, dass unangenehme Gefühle, ungehaltene Emotionen (und Aktionen) und Stress an der Tagesordnung sind.

Bedenke, dass diese besondere Zeit für deinen neuen Hund unfassbar anstrengend ist, was alles über ihn hereinbricht: neue soziale Kontakte, eine eigene Familie, ein Haus, vielleicht ein Garten, Spaziergänge, neue Routinen, neue Regeln. So viel Unbekanntes.

Das alles ist umso leichter für ihn, je besonnener und positiver du das Ankommen gestaltest. Mach' die ohnehin schon anstrengende Situation nicht durch helle Aufregung und überbordende Emotionen noch stressiger für den Hund – auch wenn es gut gemeint ist. Das Erregungslevel des Hundes ist schon sehr hoch, seine Aufnahmefähigkeit am Limit. Eine weitere Erregungszunahme durch dich ist mit Leichtigkeit vermeidbar. Ihr habt noch viel Zeit. Zeige ihm deine Zuneigung auf eine ruhige Art, lebe positive Gelassenheit vor.

2.
Die zweite Bindungsphase

Leider wird der Bindungsaufbau des Hundes häufig durch Unwissenheit gestört.

Erst vor ein paar Tagen habe ich auf Facebook wieder von einem Hund gelesen, der das neue Zuhause nach erst einer Woche schon wieder verlassen muss. In dem Beitrag hieß es, er würde die Frau gegenüber dem Mann verteidigen. Deshalb droht ihm nun der Rücktransport ins Ausland. Wie grausam!

Wie furchtbar dies für den Hund ist, wird einem umso bewusster, wenn man sich über die wahren Hintergründe seines Verhaltens im Klaren ist.

Dass der adoptierte Hund seine neue "Mama" gegenüber ihrem Partner verteidigt, hat nichts damit zu tun, dass sie zu "weich" oder nicht "durchsetzungsstark" wäre, was einige in den Kommentaren sofort diagnostizierten. Mich erschrecken solche Aussagen (und die Einstellung dahinter) immer, denn diese Mutmaßung geht meilenweit am eigentlichen Grund vorbei. Ganz abgesehen davon, dass es sehr anmaßend ist, eine solche Aussage über eine völlig unbekannte Person zu tätigen. Der Hund verteidigt seine neue Bezugsperson allein aus dem Grund, dass er sich in der zweiten Bindungsphase befindet. Er ist sich der Bindung zu ihr noch nicht sicher, aber die ersten Bande sind geknüpft. Würde diese Frau dem Hund gegenüber nun "hart" auftreten, würde der Aufbau der sicheren Bindung verlängert werden – und damit würde unbeabsichtigt gegen eine schnelle "Problembeseitigung" gearbeitet werden.


Selbstverständlich ist auch die Abgabe des Hundes nicht die Lösung des Problems, denn diese bestätigt dem bedauernswerten Hund nur, dass er sich der Bindung tatsächlich nicht sicher sein kann, er verliert wieder das, was er sich am sehnlichsten wünscht: einen liebevollen Bindungspartner. Man kann sich vorstellen, was das für die nächste Adoption, für das Bindungsverhalten des Hundes und seine Vermittlungschancen bedeutet…

Auf die zweite Bindungsphase und wie die sichere Bindung aufzubauen ist, gehe ich detailliert in meinem Buch "Die sichere Bindung als beste Erziehung" ein. Dieses Buch wird Anfang 2024 – komplett überarbeitet – wieder verfügbar sein. Melde dich am besten direkt zu meinem Newsletter an und du gehörst zu den Ersten, die es sich bestellen können.



Gerne begleite ich auch deinen Hund und dich mit meinem ICH HALTE DICH-Trainingskonzept. Und wenn du jetzt noch schwankst, weil du denkst, Mirjam kann nur Herdenschutzhunde – nein! Mirjam kann alle Hunde! Ich mache keinen Unterschied zwischen den Hunden, weder in meiner Liebe zu ihnen, noch in dem aufrichtigen Wunsch, wirklich für sie da zu sein, sie zu verstehen. Das DOG-InForm-Trainingskonzept ist "HSH-geprüft". Wenn es mit Herdenschutzhunden zum Erfolg führt, dann passt es auch bestens für deinen Hund und euer Zusammenleben.

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